Themen
Access and Benefit Sharing
Der Zugang zu genetischen Ressourcen und ein gerechter Vorteilsausgleich ist ein zentrales Ziel der Biodiversitäts-Konvention (CBD). Die Bereitsteller genetischer Ressourcen sollen gerecht und ausgewogen an den Vorteilen, die aus der Nutzung genetischer Ressourcen entstehen, beteiligt werden. In 2010 wurde das Nagoya-Protokoll über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die gerechte und ausgewogene Beteiligung an den Vorteilen aus ihrer Nutzung von der CBD beschlossen. Dieses Protokoll soll bald durch eine neue EU-Verordnung umgesetzt werden.
Ausgleichsmaßnahmen
Siehe Offsets.
Basisleistungen
Basisleistungen sind eine Kategorie von Ökosystemleistungen. Sie bilden die Voraussetzung für die Bereitstellung aller anderen Ökosystemleistungen und umfassen beispielsweise Photosynthese, Nähstoffkreisläufe, Bodenbildung, Biomasseproduktion und die Bereitstellung von Habitat.
BES
Biodiversity and Ecosystem Services.
Biodiversität
Biodiversität umfasst die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Hierzu zählt man drei Ebenen: die Vielzahl aller Tier- und Pflanzenarten, Mikroorganismen und Pilze (Artenvielfalt), die genetische Vielfalt innerhalb der Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme mitsamt ihren komplexen ökologischen Prozessen und Wechselwirkungen.
Biodiversitäts-Konvention
Völkerrechtliches internationales Übereinkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt, unterzeichnet auf der UN Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro (1992).
Die drei gleichrangigen zentralen Ziele der CBD sind:
- Schutz der biologischen Vielfalt,
- Nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile,
- Zugangsregelung und gerechter Ausgleich von Vorteilen, welche aus der Nutzung genetischer Ressourcen entstehen (Access and Benefit Sharing, ABS).
Biodiversitätsmärkte
Da Biodiversität und Ökosystemleistungen oftmals öffentliche Güter sind, besteht für Privatakteure kein Anreiz in deren Schutz zu investieren. „Biodiversitätsmärkte“ sind (Politik-)Instrumente, die Privatakteuren einen finanziellen Anreiz geben sollen in den Schutz von Biodiversität und Ökosystemleistungen zu investieren (positive externe Effekte) bzw. bestimmte biodiversitäts-schädigende (Land-)Nutzungen (negative externe Effekte) zu unterlassen. Beispiele für Biodiversitätsmärkte sind Märkte für Offsets oder Payments for Ecosystem Services. Es handelt sich dabei nicht notwendigerweise um Märkte im eigentlichen Sinne.
Biologische Vielfalt
Siehe Biodiversität.
CEV
Siehe Corporate Ecosystem Valuation.
Corporate Ecosystem Valuation
Die Corporate Ecosystem Valuation (CEV) ist eine Methode zur Naturkapitalbewertung, welche vom World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt wurde.
Eine Corporate Ecosystem Valuation ist ein Prozess, der Unternehmen dabei unterstützt, unternehmerische Entscheidungsprozesse zu verbessern, indem die Bewertung der Zerstörung von Ökosystemen genauso Berücksichtigung findet, wie die durch die Ökosysteme erbrachte Leistungen.
Credit
Siehe Ökopunkt.
Diskontsatz
Ein Zinssatz der ausdrücken soll, wie zukünftige Nutzen und Kosten aus heutiger Sicht bewertet werden. Bei öffentlichen Projekten wird auch oft von einer "sozialen Zeitpräferenzrate" gesprochen. Eine Abzinsung zukünftiger Nutzen und Kosten wird im Allgemeinen nur dann als gerechtfertigt angesehen, wenn der Wohlstand einer Gesellschaft in Zukunft zumindest erhalten bleibt.
E P&L
Ecosystem
Siehe Ökosystem.
Ecosystem Service
Siehe Ökosystemleistung.
Eingriff
Eingriffe in Natur und Landschaft im Sinne des § 14 des Bundesnaturschutzgesetztes (BNatSchG) sind Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen, die die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich oder nachhaltig beeinträchtigen können.
Eingriffs- und Ausgleichsregelung
Die Eingriffs-Ausgleichs-Regelung basiert auf den Rechtsgrundlagen §§14 ff. des Bundesnaturschutzgesetztes (BNatSchG). Negative Eingriffe in Natur und Landschaft sollen vermieden und minimiert werden. Nicht vermeidbare Eingriffe sollen durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden.
Environmental Profit and Loss Account
Ein Environmental Profit and Loss Account (E P&L) erfasst die negativen Umweltwirkungen eines Unternehmens entlang der gesamten Wertschöpfungskette und bewertet diese anhand der entsprechenden Umweltkosten.
Als erstes Unternehmen hat PUMA in 2011 eine solche E P&L.
Externe Effekte
Positive und negative Auswirkungen von Aktivitäten (z.B. durch Produktion oder Konsum) auf unbeteiligte Dritte, die nicht kompensiert werden.
Positive externe Effekte umfassen Auswirkungen wovon Dritte oder die Gesellschaft profitieren. Hierzu zählen Aktivitäten und Maßnahmen zum Schutz von Biodiversität oder zur Bereitstellung von Ökosystemleistungen, wie z.B. die Bestäubung durch Bienen eines Imkers im Obstanbau. Payments for Ecosystem Services (PES) sind z.B. ein Instrument, um solche positiven Effekte zu internalisieren (bzw. finanziell zu kompensieren).
Negative externe Effekte umfassen Auswirkungen wovon Dritte oder die Gesellschaft geschädigt werden. Hierzu zählen Aktivitäten und Maßnahmen, die zum Verlust von Biodiversität und Ökosystemleistungen beitragen, wie z.B. die Zerstörung eines Ökosystems durch ein Bauvorhaben. Offsets sind beispielsweise ein Instrument, um solche negativen Effekte zu internalisieren (bzw. zu kompensieren).