Suche
Kategoriefilter
Ressourcenpool
Moor und Mee(h)r
Am 09. und 10. September 2013 fand die Fachtagung des Bundesverbandes der Flächenagenturen in Deutschland 2013 im Ozeaneum in Stralsund statt. Der Fokus der Tagung lag vorrangig auf nachhaltigen Kompensationskonzepten in Mooren, an Küsten und in gewässergeprägten Lebensräumen. Zudem wurde die neue Bundeskompensationsverordnung (BKompV), die jetzt entwickelt wird, besprochen.
Unter dem Motto: „Moor und Mee(h)r“ fand die diesjährigen Fachtagung des Bundesverbandes der Flächenagenturen am 9. und 10. September 2013 im Ozeaneum in Stralsund statt.
Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern eröffnete die Tagung mit den Worten, dass "der Moorschutz zur Speicherung von 15-50 Tonnen CO2 beiträgt". Damit tragen Moorschutz und das Konzept der MoorFutures gleichzeitig zum Naturschutz sowie zum Klimaschutz bei. Bislang wurden 8.300 MoorFutures verkauft. Zusätzlich zum MoorFuture wies Dr. Backhaus auf die Waldaktie hin, ein Instrument, mit dem Touristen in die Wiederaufforstung und die Erhaltung von Wäldern in Mecklenburg-Vorpommern beitragen können. Beide Instrumente sind rein freiwillig und damit beispielhaft auf dem Gebiet der Payments for Ecosystem Services (PES). Die Unternehmensbeteiligung auf diesem freiwilligen Markt dient meistens dem CSR-Zweck. Die in MoorFutures investierende Unternehmen sind meistens regional ansässig und bevorzugen daher das regionale Produkt mit dem sie sich auch identifizieren können. Alle Verkäufe werden zentral und öffentlich registriert.
Veranstaltungshinweis: Kleiner Moorgipfel am 23. Oktober in Berlin https://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/123artikel34607_2225.html
Michael Heugel vom Bundesumweltministerium informierte über die neue Bundeskompensationsverordnung (BKompV). Diese soll effektiver werden - ein verträgliches Maß an Kompensation soll mit einer hohen Aufwertung von Natur und Landschaft einhergehen. Die gepoolte Struktur der Kompensationsmaßnahmen soll den landwirtschaftlichen Flächenverbrauch verringern. Qualitativ bessere Kompensationsmaßnahmen und standardisierte Verfahren sollen den Kompensationsprozess transparenter machen und gleichzeitig beschleunigen. Die sog. Ökokontierung hat das Potenzial die Kompensation nachvollziehbarer und nachhaltiger zu machen. Zur Zeit liegt die BKompV auf Eis. Es liegen 95 Änderungsanträge vor und der nächste Schritt sind Ländergespräche, die für Oktober 2013 vorgesehen sind. Danach wird sich das Plenum des Bundesrates damit befassen.
Erik Henck von 50 Hertz Transmission GmbH stellte die Lage der Kompensationsverpflichtung aus Sicht eines Vorhabenträgers vor. Das Unternehmen ist für die Netzleitungen zuständig und bei seinen Eingriffen handelt es sich vornehmlich um Eingriffe ins Landschaftsbild sowie um Versiegelung. Das Problem für 50 Hertz besteht darin, dass sie kaum noch Flächen für Kompensationsmaßnahmen von den Gemeinden erhalten. Auch werden z.T. überzogene Forderungen an sie herangetragen bei denen die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben ist.
Aus Sicht des Netzbetreibers sind marktfähige Produkte (Ökopunkte) sehr willkommen. Das Unternehmen kann sich dadurch von der Kompensationsverpflichtung "freikaufen" und die Flächenagentur (von der es die Ökopunkte erwirbt) übernimmt die Kompensationsverpflichtung.
Freigegebene Vorträge stehen hier als Download bereit.
Die diesjährige BFAD-Fachtagung wurde mit MoorFutures klimafreundlich durchgeführt. Der BFAD unterstützt damit Moorwiedervernässungsprojekte in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, wodurch CO2-Emissionen vermieden werden.