Suche
Kategoriefilter
Ressourcenpool
Nachhaltigkeitsmanagement, Reputationsgewinn und Wettbewerbsvorteil – Unternehmen und die Chancen der Naturkapitalbilanzierung
Die neue Studie „Wie Unternehmen ihr Naturkapital ökonomisch bewerten“ des Global Nature Fund (GNF) zeigt, dass Unternehmen sich verstärkt mit der Bilanzierung des Naturkapitals auseinandersetzen. Angetrieben durch internes Nachhaltigkeits- und Risikomanagement erfassen und bewerten immer mehr Betriebe ihre monetären Umweltwirkungen.
Im Rahmen der Studie befragte der GNF Pionierunternehmen zu ihren Motiven, sich mit dem Themen Naturkapital und ökonomische Bewertung auseinanderzusetzen.
Mehr Sicherheit durch verbessertes Risikomanagement
Die Studie zeigt, dass für die Unternehmen vor allem das Risikomanagement und die Reputation im Fokus der Betrachtung unternehmerischer Umweltkosten stehen. „Sie nutzen die Naturkapitalbilanzierung, um Nachhaltigkeits-Hotspots in ihren Lieferketten zu identifizieren, und somit Risikofaktoren besser im Unternehmensmanagement berücksichtigen und eliminieren zu können", sagt Tobias Hartmann, Projektmanager beim GNF und Leiter der Studie.
Als die Otto Group ihre Wertschöpfungskette 2013 analysierte, zeigte sich, dass sich die externen Umweltkosten insgesamt auf etwa 10% des Gesamtumsatzes des Unternehmens beliefen. Durch diese Erkenntnis können Nachhaltigkeitsinitiativen dort lancieret werden, wo sie am nötigsten und wirksamsten sind. Auch Engpässe und Risiken in der Lieferkette, die aus immer stärker belasteten Ökosystemen entstehen, können schneller erkannt und behoben werden.
Reputation und Wettbewerbsvorteile
Besonders in Zeiten von steigendem Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstsein stellen Umweltschädigungen schnell ein Reputationsrisiko für Unternehmen dar. Die ökonomische Bewertung ermöglicht es, die Umweltperspektive auf einem Level wie die finanzielle Betrachtung in den Vergleich zweier Produktions- oder Managementoptionen zu nutzen. So wird schnell ersichtlich welches Produkt die höheren Umweltkosten verursacht. Dank dieser erhöhten Transparenz kann sich ein Unternehmen von anderen absetzen und somit einen Wettbewerbsvorteil durch nachhaltiges Wirtschaften erhalten. Vor allem in Industrien mit besonders hohem direktem Einfluss auf die Umwelt, wie beispielsweise im Bergbau, können die positiven Ergebnisse dazu genutzt werden, um die gesellschaftliche Akzeptanz des Unternehmens zu stärken.
Staus Quo und Entwicklung
Trotz einiger Herausforderungen (z. B. bei der Datenqualität und -verfügbarkeit) erklären immer mehr Unternehmen, dass sie sich zukünftig der Thematik der Naturkapitalbilanzierung annehmen wollen. Wie die bisherige Umsetzung in der Praxis aussieht und weitere Informationen finden Sie in der Studie, die Sie hier kostenlos runterladen können.
Das Projekt „Ökonomische Bewertung von Naturkapital aus unternehmerischer Perspektive – ein Instrument zur Internalisierung betrieblicher Umweltauswirkungen" wird durch das Umweltbundesamt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.
