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TUI unterstützt Pilotstudie der Travel Foundation und lässt eine Naturkapitalbewertung des Tourismus auf Zypern durchführen
In Zusammenarbeit mit PriceWaterhouseCoopers (PwC) und der Travel Foundation hat die TUI Group ein ganzheitliches Verfahren zu Messung und Bewertung der ökonomischen, steuerlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen des Tourismus auf Zypern erprobt.
16.10.2015
Der Erfolg des Tourismussektors hängt entscheidend von den lokalen Bedingungen der Urlaubsdestinationen ab. Dazu zählt das wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld genauso wie die Verfügbarkeit geeigneter Arbeitskräfte und eine blühende Natur.
Der Einfluss des Tourismussektors auf die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges fokussiert bei den bisher üblichen Bewertungsansätzen eher auf die Makro-ökonomische Wirkung. Soziale und ökologische Auswirkungen des Tourismus werden dabei nicht betrachtet.
Um diesen Missstand zu beheben, hat die Travel Foundation als unabhängige Stiftung eine Pilotstudie in Auftrag gegeben, welche einen neuen Ansatz zur Messung des Einflusses des Tourismus testen sollte. Die Studie verfolgt damit das Ziel, die Auswirkungen der touristischen Aktivitäten auf Destinationen zu verstehen, um diese für alle Beteiligten möglichst nachhaltig zu gestalten.
Mit dem Total Impact Measurement & Management-Ansatz (TIMM) eine ganzheitliche Betrachtung ermöglichen
Das von PwC entwickelte Rahmenwerk dient der Wirkungsmessung von Unternehmenseinflüssen auf die Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt und wurde in der Pilotstudie auf die Auswirkungen des Tourismus auf Zypern angewendet.
TIMM betrachtet vier Wirkungskategorien:
Die ökonomische Wirkung der touristischen Aktivitäten auf die Wirtschaft auf Zypern. Die Messung erfolgt über die Erfassung der gezahlten Gehälter entlang der Wertschöpfungskette sowie der entstandenen Gewinne und ausgelösten Investitionen.
Steuerliche Wirkung umfasst die einhergehenden steuerlichen Einnahmen aus der Ertragssteuer, Produktionsabgaben und Einkommenssteuer.
Umweltwirkung misst den Wert des Einflusses auf die Gesellschaft durch Emissionen in die Luft, Boden und Wasser, und die Nutzung von natürlichen Ressourcen.
Soziale Wirkung bewertet den Einfluss von Aktivitäten auf gesellschaftliche Bedingung, wie Lebensstandard, Fähigkeiten und kulturelle Leistungen.
Um den TIMM-Ansatz in der Praxis testen zu können, hat die TUI Group die Daten ihrer 8 Hotels auf Zypern sowie den Zugang zu 60.000 Gästen im Jahr 2013 zur Verfügung gestellt.
Der positive ökonomische Einfluss auf Zypern übertrifft die sozialen und ökologischen Einwirkungen vor Ort
Im Rahmen des Projekts wurde festgestellt, dass die Auswirkungen der TUI Group auf Zypern unterm Strich positiv sind. Die wirtschaftlichen (32,3 Mio. EUR) und steuerlichen Vorteile (13,8 Mio. €) sind signifikant und belaufen sich bezogen auf den einzelnen Gast auf 84 € pro Nacht. Sie übersteigen die gesamten negativen ökologischen (2,3 Mio. €) und sozialen (112 – 133 T€) Kosten damit bei Weitem.
Mit 1,4 Mio. € und 2,50 € pro Gast und Nacht entstehen die meisten Umweltkosten durch die Emission von Treibhausgasen. Dabei stammen diese größtenteils nicht aus der direkten Verbrennung, sondern vorgelagerten Wertschöpfungsketten, wie der Erzeugung von Strom. Läge darüber hinaus die Anreise der Gäste per Flugzeug nicht außerhalb des Betrachtungsrahmens der Untersuchung, würden zusätzliche Umweltkosten in Höhe von 1,9 Mio. € entstehen und die Flugemissionen 80% der gesamten Umweltkosten verursachen.
Der zweitgrößte Posten an Umweltkosten entsteht laut Studie aus der Entstehung und Behandlung der Abfälle. Der anfallende Abfall pro Gast pro Nacht liegt dabei mit 1,8 kg höher als der durchschnittliche Abfall den ein Zyperer mit 1,4 kg täglich generiert.
Die TUI Group nutzt die Ergebnisse um Ihre Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern
Reiseveranstalter, die eine solche Studie für die Messung ihrer Auswirkungen nutzen, erhalten die Möglichkeiten, die Entscheidungsfindung auf eine umfassendere Grundlage zu gründen sowie die Erkenntnisse in die Zielsetzung einfließen zu lassen.
So hat die TUI Group durch die Pilotstudie drei Bereiche identifiziert, in denen sie ihre positiven Auswirkungen auf die Destinationen noch ausbauen kann.
Einerseits möchte die TUI Group die lokale Beschaffung von Nahrungsmitteln und Getränken ihrer Hotels steigern und den Zugang lokaler Gesellschaften und Dienstleister zu ihren Kunden stärken.
Andererseits möchte die TUI in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter in ihren Hotels, weiterführende Praktika und Ausbildungen im Tourismus- und Hotelfach investieren. Darüber hinaus werden verstärkt Kooperationen mit Regierungen in den Destinationen angestrebt, um sie beim Schutz der Artenvielfalt, der Umwelt, der Gemeinschaften und Kultur zu unterstützen.
Für die Zielerreichung investiert die TUI Group bis 2020 jährlich 10 Mio. € in Projekte und strategische Partnerschaften investieren.
Insgesamt liefert die Pilotstudie einen wichtigen ersten Schritt in die Erfassung externer Effekte von Unternehmen im Tourismussektor und zeigt, dass die geschaffene Transparenz relevante Auswirkungen des eigenen Wirtschaftens aufdeckt.
Hier gelangen Sie zur Pilotstudie der Travel Foundation
Autor: Andrea Peiffer